Univ.-Prof. Dr. rer. pol. Henry Schäfer ist Inhaber des Lehrstuhls „Allge-
meine Betriebswirtschaftslehre und Finanzwirtschaft", Abteilung III des
Betriebswirtschaftlichen Instituts der Universität Stuttgart. Vor seiner Hoch-
schultätigkeit war er in leitenden Funktionen als Senior Financial Consultant in
einer internationalen Beratungsgesellschaft für Unternehmensfusionen und in
deutschen Großbanken tätig.
Mit der Finanzmarktkrise sind auch die Derivate in Verruf geraten. Vor allem
Kreditderivate, wie Credit Default Swaps, gelten Vielen als die Krisentreiber
schlechthin.
Aber solche Entwicklungen sind eher negative Auswüchse entfesselter, weil
nicht ausreichend oder an der falschen Stelle regulierter Kapitalmärkte als ein
Konstruktionsfehler von Derivaten. Denn entwickelt wurden Derivate ursprüng-
lich nicht für Spekulations- sondern für Absicherungszwecke. Den Erfindern sol-
cher Finanzinnovationen ging es dabei um die Frage: Wie können Unternehmen
ihre Risiken aus Rohstoffpreis-, Währungs- und Zinsänderungen absichern, um
ihre Kräfte auf das eigentliche Kerngeschäft zu konzentrieren?
Termingeschäfte, Optionen und Swaps, die unter dem Begriff Derivate zusam-
mengefasst werden, gehören daher längst zum Standard des modernen Risikoma-
nagements. Die vorliegende Handlungshilfe soll vor allem Arbeitnehmervertreter
in Aufsichts- und Betriebsräten unterstützen, sich mit der praktischen Anwendung
und dem Nutzen solcher Instrumente vertraut zu machen – um im Ergebnis die
Risikolage „ihres" Unternehmens besser einschätzen zu können.