Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten stellen einen zentralen Posten in der Bilanz eines Unternehmens dar. Sie umfassen alle Verpflichtungen, die ein Schuldner – typischerweise eine Firma – gegenüber Dritten hat. Diese finanziellen Verpflichtungen sind vielfältig und können aus Darlehen, Lieferungen und Leistungen, Anzahlungen oder auch aus Steuerverbindlichkeiten resultieren. Einer Verbindlichkeit steht im Regelfall eine Forderung eines Gläubigers gegenüber, was die wechselseitige Natur wirtschaftlicher Transaktionen verdeutlicht.
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Verbindlichkeiten verstehen: Grundlagen der betrieblichen Passiva

Das Management von Verbindlichkeiten ist für die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens von großer Bedeutung. Sie müssen nicht nur präzise in der Handels- und Steuerbilanz erfasst, sondern auch hinsichtlich ihrer Risiken gemanagt werden. Ein angemessener Überblick über die eigenen Verbindlichkeiten ermöglicht es Unternehmen, Zahlungsfähigkeit zu sichern, die Kreditwürdigkeit zu erhalten und strategische Entscheidungen zur Finanzierung zu treffen.

Rechtliche und buchhalterische Aspekte spielen beim Umgang mit Verbindlichkeiten ebenfalls eine wesentliche Rolle. Hier sind insbesondere die Bewertungsvorschriften zu nennen, die dafür sorgen, dass Verbindlichkeiten korrekt bewertet und bilanziert werden. Die Analyse der Verbindlichkeiten gibt Aufschluss über die finanzielle Lage und ist somit grundlegend für das Risikomanagement sowie für Investoren und andere Stakeholder.

Key Takeaways

  • Verbindlichkeiten sind essentielle Bestandteile der Bilanz und spiegeln die finanziellen Verpflichtungen eines Unternehmens.
  • Ein effektives Management von Verbindlichkeiten hilft dabei, die Liquidität und Kreditwürdigkeit zu bewahren.
  • Die korrekte Bewertung und Bilanzierung von Verbindlichkeiten nach rechtlichen und buchhalterischen Vorschriften ist für die Finanzanalyse unerlässlich.

Grundlagen der Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten stellen Verpflichtungen dar, die in der Bilanz eines Unternehmens ausgewiesen und nach spezifischen Kriterien bewertet werden müssen.

Arten von Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten können vielfältig in ihrer Natur sein. Eine gängige Klassifizierung unterteilt sie in folgende Kategorien:

  • Kurzfristige Verbindlichkeiten: Diese sind innerhalb eines Geschäftsjahres fällig, wie zum Beispiel Kontokorrentkredite oder Lieferantenverbindlichkeiten.
  • Langfristige Verbindlichkeiten: Hierzu zählen Verpflichtungen, die über einen längeren Zeitraum bestehen, wie Darlehen oder Anleihen.
Jede dieser Klassen erfasst spezifische Arten von Verbindlichkeiten, die präzise ermittelt und dokumentiert werden müssen.

Erkennung und Messung

Die Erkennung und Messung von Verbindlichkeiten erfolgt nach strengen bilanzrechtlichen Vorschriften. Ein wesentliches Kriterium ist die Erfüllung dreier Bedingungen. Eine Verbindlichkeit muss:

  1. Eine wirtschaftliche Belastung für das Unternehmen darstellen.
  2. Zwischen dem Unternehmen und einer dritten Partei bestehen.
  3. Nach Betrag, Grund sowie Fälligkeit eindeutig bestimmbar sein.
Für eine korrekte Erfassung in der Bilanz müssen Unternehmen sowohl den Erfüllungsbetrag ermitteln als auch den Zeitpunkt der Einforderung präzisieren.


Verbindlichkeiten in der Bilanz

Verbindlichkeiten sind finanzielle Verpflichtungen eines Unternehmens, und sie nehmen in der Bilanz einen wichtigen Stellenwert ein. Sie repräsentieren Schulden, die zum Bilanzstichtag noch nicht gegenüber Gläubigern beglichen sind.

Kurzfristige Verbindlichkeiten

Kurzfristige Verbindlichkeiten sind solche Verpflichtungen, die innerhalb eines Geschäftsjahres beglichen werden müssen. Dazu zählen typischerweise:

  • Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen: Schulden für noch nicht bezahlte Waren oder Dienstleistungen.
  • Erhaltene Anzahlungen: Vorauszahlungen von Kunden für Bestellungen, die noch nicht vollständig erfüllt sind.
Diese Verbindlichkeiten sind insofern von Bedeutung, als dass sie die Liquidität des Unternehmens direkt beeinflussen.

Langfristige Verbindlichkeiten

Im Gegensatz dazu stehen langfristige Verbindlichkeiten, die eine Laufzeit von mehr als einem Jahr haben. Darunter fallen:

  • Anleihen: Zum Teil auch konvertible Anleihen, die unter bestimmten Bedingungen in Eigenkapital umgewandelt werden können.
  • Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten: Langfristige Darlehen oder Kredite, die zur Finanzierung von Investitionen aufgenommen wurden.
Diese Verbindlichkeiten sind für die Einschätzung der langfristigen finanziellen Stabilität eines Unternehmens entscheidend.

Bilanzierungsmethoden

Verbindlichkeiten müssen nach den Regeln des Handelsgesetzbuchs (HGB) sowie den steuerrechtlichen Vorschriften des Einkommensteuergesetzes (EStG) bilanziert werden. Dabei gilt es, folgende Grundsätze zu beachten:

  • Prinzip der Vorsicht: Verbindlichkeiten sind grundsätzlich zu ihrem Rückzahlungsbetrag anzusetzen, um keine falsche Sicherheit hinsichtlich der finanziellen Lage vorzutäuschen.

  • Einzelnachweis: Jede Verbindlichkeit muss einzeln erfasst und ausgewiesen werden.

Die richtige Bilanzierung der Verbindlichkeiten stellt sicher, dass die finanzielle Situation des Unternehmens korrekt dargestellt wird.
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Management von Firmenverbindlichkeiten

Beim Management von Firmenverbindlichkeiten geht es darum, Verbindlichkeiten so zu steuern, dass sie das Working Capital verbessern und zur Bonität der Firma beitragen.

Strategien zur Verbindlichkeitssteuerung

Verbindlichkeiten spielen eine entscheidende Rolle für die Liquidität und finanzielle Stabilität eines Unternehmens. Eine Kernstrategie ist die optimale Nutzung von Zahlungszielen. Firmen verhandeln oft mit Lieferanten über längere Zahlungsfristen, um die eigene Liquidität zu schonen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Inanspruchnahme von Skonti einen direkten Kostenvorteil darstellen kann. Die Entscheidung, ob längere Zahlungsziele oder Skonti genutzt werden, sollte basierend auf einer Kosten-Nutzen-Analyse erfolgen.

  • Zahlungsziele: Ausweitung der Fristen zur Schonung der Liquidität.
  • Skontonutzung: Gewährung von Preisnachlässen bei schneller Zahlung.
Strategien zur Verbindlichkeitssteuerung sollten stets im Einklang mit den Gesamtzielen des Unternehmens stehen und auch die Beziehung zu wichtigen Lieferanten nicht negativ beeinträchtigen.

Auswirkungen auf die Bonität

Die Bonität eines Unternehmens wird maßgeblich durch dessen Umgang mit Verbindlichkeiten beeinflusst. Ein professionelles Verbindlichkeiten-Management signalisiert Kreditgebern und Investoren, dass das Unternehmen seine finanziellen Verpflichtungen ernst nimmt und verantwortungsvoll plant. Zu hohe oder unstrukturierte Verbindlichkeiten können hingegen die Bonität schwächen und zu höheren Zinsen bei der Kreditaufnahme führen.

  • Positive Signalwirkung: Vertrauensaufbau bei Kreditgebern durch umsichtiges Management der Verbindlichkeiten.
  • Risikominimierung: Geringere Verbindlichkeiten reduzieren das Ausfallrisiko und können die Kreditkonditionen verbessern.
Die Pflege der Bonität durch bewusstes Management von Verbindlichkeiten ist somit ein kontinuierlicher Prozess, der die finanzielle Gesundheit und das Wachstum der Firma unterstützt.


Rechtliche Aspekte

Im deutschen Recht umfassen die rechtlichen Aspekte von Verbindlichkeiten sowohl das Vertragsrecht als auch das Insolvenzrecht. Jeder dieser Bereiche hat seine eigenen Regeln und Vorschriften, wie mit Verbindlichkeiten umgegangen wird. Diese rechtlichen Rahmenbedingungen stellen sicher, dass Verbindlichkeiten anerkannt, durchgesetzt und ordnungsgemäß behandelt werden.

Vertragsrecht

Das Vertragsrecht regelt die Entstehung und Erfüllung von Verbindlichkeiten zwischen den Vertragsparteien. Ein zentrales Element bildet § 241 BGB, welcher besagt, dass bei einer Verbindlichkeit stets Leistungen geschuldet werden. Hier werden die Bedingungen festgelegt, unter denen Verbindlichkeiten eingegangen und erfüllt werden müssen. So müssen beispielsweise die Verpflichtungen eines Schuldners gegenüber dem Gläubiger hinsichtlich Grund, Höhe und Zeitpunkt genau bestimmt sein.

  • Wichtige Aspekte:
    • Verbindlichkeiten entstehen durch Verträge.
    • Sie müssen in der Bilanz offengelegt werden, wenn es sich um betriebliche Schulden handelt.
Insolvenzrecht

Im Insolvenzrecht geht es darum, wie mit Verbindlichkeiten umgegangen wird, wenn ein Schuldner nicht mehr in der Lage ist, diese zu erfüllen. Hier spielt die Bewertung der wirtschaftlichen Belastungen, die eine Verbindlichkeit für den Schuldner darstellt, eine große Rolle. Während eines Insolvenzverfahrens werden Verbindlichkeiten in einem geordneten Prozess reguliert, um die Gläubiger zu schützen und eine faire Verteilung des Vermögens des Schuldners zu gewährleisten.

  • Wichtige Aspekte:
    • Verbindlichkeiten sind im Insolvenzverfahren zentral.
    • Sie bestimmen die Zahlungsverpflichtungen und die Verteilung des Vermögens.

Buchhaltungsprinzipien

In der Buchhaltung sind die Prinzipien für die Bilanzierung von Verbindlichkeiten wesentlich, um die finanzielle Lage eines Unternehmens korrekt darzustellen. Dabei müssen sowohl rechtliche als auch wirtschaftliche Aspekte beachtet werden.

HGB vs. IFRS

HGB (Handelsgesetzbuch): Beim Ansatz von Verbindlichkeiten nach HGB werden strengere Kriterien angelegt. Verbindlichkeiten müssen zum Bilanzstichtag rechtlich entstanden sein, um sie zu bilanzieren.

  • Rechtliche Verursachung: Verbindlichkeiten bilanzieren, wenn der rechtliche Grund vorliegt.
  • Wirtschaftliche Verursachung: Kann eine Rolle spielen, primär kommt es auf die rechtliche Entstehung an.
IFRS (International Financial Reporting Standards): Im Gegensatz zum HGB liegt der Fokus auf der wirtschaftlichen Betrachtung. Hier bilanzierst du Verbindlichkeiten, wenn eine wirtschaftliche Last vorliegt.

  • Stichtagsprinzip: Bilanzierung, wenn die Verbindlichkeit bis zum Bilanzstichtag entstanden ist.
  • Risiko und Chancen: Wirtschaftliche Belastung entscheidet über Verbindlichkeiten Bilanzierung.
Ansatz und Bewertung von Verbindlichkeiten

Beim Ansatz von Verbindlichkeiten steht die Frage im Raum, wann du als Unternehmen eine Schuld als Verbindlichkeit in der Bilanz ansetzt. Bewertung hingegen beschäftigt sich mit dem Wertansatz dieser Verbindlichkeiten.

Ansatz von Verbindlichkeiten:

  • Bilanzierungspflicht: Eine Verbindlichkeit ist zu bilanzieren, wenn sie am Bilanzstichtag wahrscheinlich und quantifizierbar ist.
  • Ausweis in der Bilanz: Verbindlichkeiten werden in der Passivseite der Bilanz ausgewiesen.
Bewertung von Verbindlichkeiten:

  • Nominalwert: Verbindlichkeiten bilanzierst du in der Regel zum Rückzahlungsbetrag.
  • Abzinsung: Langfristige Verbindlichkeiten werden abgezinst, falls der Unterschied zum Barwert signifikant ist.
Die genaue Bewertung und der Ansatz von Verbindlichkeiten sind für das korrekte Abbilden der finanziellen Situation deines Unternehmens unerlässlich. Indem du diese Prinzipien befolgst, sorgst du für eine faire und klare Darstellung deiner Verbindlichkeiten.
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Analyse von Verbindlichkeiten

Bei der Analyse von Verbindlichkeiten konzentriert man sich darauf, die finanzielle Verpflichtung zu verstehen, die ein Unternehmen hat. Es ist wichtig, die Fälligkeit, den Zinsaufwand und die Gesamthöhe dieser Verpflichtungen zu betrachten, um ein klares Bild der finanziellen Gesundheit zu erhalten.

Kennzahlen

Verschiedene Kennzahlen sind entscheidend, um die Tragweite der Verbindlichkeiten eines Unternehmens zu analysieren. Zu den wichtigsten gehören:

  • Eigenkapitalquote: Diese gibt das Verhältnis von Eigenkapital zu Gesamtkapital an und hilft, das Risiko von Verbindlichkeiten einzuschätzen. Eine niedrige Quote kann auf eine hohe Abhängigkeit von Fremdkapital hindeuten.

    $$ \text{Eigenkapitalquote} = \frac{\text{Eigenkapital}}{\text{Gesamtkapital}} \times 100 $$

  • Dynamischer Verschuldungsgrad: Er misst, wie lange ein Unternehmen benötigen würde, um seine Verbindlichkeiten ausschließlich aus dem Cash Flow zu tilgen.

    $$ \text{Dynamischer Verschuldungsgrad} = \frac{\text{Verbindlichkeiten}}{\text{Cash Flow}} $$

Cash Flow-Betrachtungen

Der Cash Flow bietet einen tiefen Einblick in die Fähigkeit eines Unternehmens, seine Verbindlichkeiten zu managen. Ein positiver Cash Flow zeigt, dass genügend Mittel vorhanden sind, um die Verbindlichkeiten termingerecht zu begleichen. Die Cash-Flow-Analyse sollte folgende Punkte berücksichtigen:

  • Operativer Cash Flow: Hier spiegelt sich wider, wie viel Geld aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit generiert wird. Ein starker operativer Cash Flow ist ein Zeichen dafür, dass Verbindlichkeiten wahrscheinlich pünktlich beglichen werden können.

  • Freier Cash Flow (Free Cash Flow): Er zeigt, wie viel Geld nach Abzug der Investitionen verfügbar ist, um Verbindlichkeiten zu begleichen oder Dividenden zu zahlen.

Die Analyse beider Cash Flow-Komponenten sollte im Zusammenhang mit den fälligen Beträgen und Zeitpunkten der Verbindlichkeiten betrachtet werden, um Zahlungsengpässe vorzubeugen.


Risikomanagement

Im Kontext von Verbindlichkeiten ist Risikomanagement ein zentraler Baustein, um potenzielle finanzielle Einbußen vorzubeugen. Es definiert Maßnahmen und Prozesse zur Identifikation und Bewertung von Risiken, sowie zur Entwicklung von Strategien, um diese Risiken zu minimieren.

Risikoabschätzung

Bei der Risikoabschätzung analysieren Unternehmen systematisch ihre Verbindlichkeiten, um das Ausmaß möglicher finanzieller Verluste zu bestimmen. Dieser Prozess beinhaltet:

  • Identifikation: Das Erkennen von Risiken, die sich aus Verbindlichkeiten ergeben können.
  • Analyse: Die Einschätzung des Einflusses und der Wahrscheinlichkeit des Eintretens dieser Risiken.
  • Bewertung: Das Bewerten der identifizierten Risiken, um Prioritäten für das Risikomanagement festzulegen.
Hedging-Strategien

Hedging-Strategien dienen dazu, das Risiko aus Verbindlichkeiten abzusichern. Unternehmen nutzen unter anderem:

  • Finanzderivate: Marktprodukte wie Optionen oder Futures, um Preisschwankungen entgegenzuwirken.
  • Diversifikation: Die Verteilung von Ressourcen auf verschiedene Anlageklassen, um mögliche Verluste zu streuen.
Hedging zielt darauf ab, Kosten und Risiken von Verbindlichkeiten zu stabilisieren, wodurch finanzielle Planungssicherheit erhöht wird.
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Verbindlichkeiten in verschiedenen Branchen

Verbindlichkeiten spielen in der Bilanzierung von Firmen eine wesentliche Rolle und variieren je nach Wirtschaftszweig in ihrer Beschaffenheit und Funktion.

Industrie und Handel

In der Industrie- und Handelsbranche dienen Verbindlichkeiten oft der Finanzierung von Maschinen, Rohmaterialien und Warenbeständen. Firmen dieser Branche nutzen häufig Kredite von Finanzinstituten oder Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, um notwendige Investitionen und das Wachstum zu finanzieren. Eine sorgsame Balance zwischen Verbindlichkeiten und verfügbaren Vermögenswerten ist entscheidend, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden und das Kreditrisiko im Griff zu halten.

Dienstleistungssektor

Der Dienstleistungssektor hingegen charakterisiert sich durch eine geringere Kapitalintensität, was sich in einem anderen Umgang mit Verbindlichkeiten widerspiegelt. Hier sind oft kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten oder aus Dienstleistungsverträgen vorzufinden. Verbindlichkeiten stehen in vielen Fällen in direkter Verbindung zu kurzfristigen Projekten oder Operationen. Somit sind eine effiziente Auftragsabwicklung und schnelle Umsatzgenerierung für die Regulierung der Verbindlichkeiten von entscheidender Bedeutung.


Internationale Perspektiven

Internationale Perspektiven auf Verbindlichkeiten betrachten, wie Rechnungslegungsstandards und globale Wirtschaftspolitik die Anerkennung und Bewertung von Verbindlichkeiten beeinflussen. Dabei werden Unterschiede in der Bilanzierung und die Konsequenzen wirtschaftspolitischer Entscheidungen auf internationaler Ebene untersucht.

Vergleich von Rechnungslegungsstandards

Rechnungslegungsstandards bestimmen, wie Verbindlichkeiten in den Bilanzen von Unternehmen erfasst werden. International gibt es hierzu zwei bedeutende Systeme: die International Financial Reporting Standards (IFRS) und die Generally Accepted Accounting Principles (GAAP), die vor allem in den USA Anwendung finden. Die IFRS sorgen weltweit für eine hohe Vergleichbarkeit und Transparenz, indem sie Kriterien für die Ansatz- und Bewertungsmethoden von Verbindlichkeiten vorgeben. Unterschiede zwischen IFRS und GAAP können jedoch zu Divergenzen führen, die internationale Investoren beachten müssen.

Auswirkungen globaler Wirtschaftspolitik

Die globale Wirtschaftspolitik beeinflusst, wie Verbindlichkeiten von Staaten und Unternehmen wahrgenommen und gehandhabt werden. Wirtschaftliche Sanktionen, Handelsabkommen oder Zollpolitiken können die Höhe und Struktur staatlicher sowie unternehmerischer Verbindlichkeiten verändern. Sie können auch Auswirkungen auf die Refinanzierungsbedingungen und Kreditwürdigkeit haben, insbesondere wenn es um grenzüberschreitende Verbindlichkeiten geht. Solche Entscheidungen sind zentral für die Finanzstabilität und ein Schlüsselfaktor in der Risikobewertung von internationalen Investoren.


Verbindlichkeiten in der Unternehmensfinanzierung

Im Kontext der Unternehmensfinanzierung repräsentieren Verbindlichkeiten finanzielle Verpflichtungen einer Firma gegenüber Dritten. Diese Verbindlichkeiten sind für das Kapitalstrukturmanagement von zentraler Bedeutung und beeinflussen sowohl die Liquidität als auch die Rentabilität eines Unternehmens.

Finanzierungsinstrumente

Verbindlichkeiten dienen Unternehmen als Finanzierungsinstrumente. Sie ermöglichen es einer Firma, notwendige Investitionen zu tätigen, ohne sofortiges Eigenkapital einsetzen zu müssen. Diese finanziellen Verpflichtungen umfassen:

  • Kurzfristige Verbindlichkeiten: Dazu gehören beispielsweise Kredite von Lieferanten oder Überziehungskredite, die innerhalb eines Jahres beglichen werden müssen.
  • Langfristige Verbindlichkeiten: Hierunter fallen Darlehen von Kreditinstituten oder Anleihen, die über einen längeren Zeitraum zurückgezahlt werden.
Leverage-Effekt

Der Leverage-Effekt beschreibt das Phänomen, bei dem eine Firma Verbindlichkeiten aufnimmt, um die Eigenkapitalrendite zu steigern. Unter der Prämisse, dass die Gesamtkapitalrendite über den Fremdkapitalkosten liegt, führt eine Erhöhung des Fremdkapitalanteils zu einer Steigerung der Rendite auf das Eigenkapital. Dieser Effekt kann jedoch auch Risiken bergen, da erhöhte Verbindlichkeiten das Insolvenzrisiko der Firma steigern können.


Fazit und Ausblick

Im Zusammenhang mit Verbindlichkeiten bildet das Fazit einen essentiellen Bestandteil des Jahresabschlusses. Hier wird Bilanz gezogen: Es werden sowohl die Höhe als auch die Fristigkeiten der Verbindlichkeiten beurteilt und reflektiert. Die Analyse der Verbindlichkeiten ist kritisch, denn sie zeigt die Finanzlage und die Liquidität eines Unternehmens auf.

Verbindlichkeiten fallen in verschiedene Kategorien wie kurzfristige Verbindlichkeiten, langfristige Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten. Jede dieser Kategorien hat Auswirkungen auf die Finanzstrategie und Liquiditätsplanung. Kurzfristige Verbindlichkeiten etwa stellen eine unmittelbare Verantwortung dar, die effizient gemanagt werden muss, um Zahlungsfähigkeit zu gewährleisten.

Der Ausblick betrachtet die zukünftige Entwicklung der Verbindlichkeiten. Hier wird versucht, Trends und potenzielle Veränderungen zu projizieren. Es werden Fragen behandelt wie: Wie werden sich Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld auf die Verbindlichkeiten auswirken? Sind Umstrukturierungen von Schulden notwendig? Derartige Überlegungen sind wesentlich für strategische Entscheidungen und langfristige Unternehmensplanung.

Im Fazit wird die aktuelle Situation der Verbindlichkeiten festgehalten, während der Ausblick auf die kommenden Perioden und die damit verbundenen Herausforderungen sowie Chancen fokussiert. Beide Abschnitte sind von zentraler Bedeutung, um die finanzielle Gesundheit und Stabilität eines Unternehmens zu evaluieren und zukünftige Risiken und Möglichkeiten zu identifizieren.